Beim Schlafen träume ich vom Märchenland in Hinterindien. Dann auf einmal rattert der Wecker. Ich sage dann zum Wecker, er soll still sein. Morgenstund hat Glut im Mund. Wer gut aufsteht, der hat gut geträumt in der Nacht. Dann spreche ich noch schnell ein paar Sätze mit dem lieben Gott. Die Gebete hört der liebe Gott nur durch die Mauer. Danach wasche ich mir die Hände rein, so werde ich immer sauber sein. Frühstücken ist meine Lebensbeschäftigung. Dann gehe ich über den Bürgersteig. Ich bleibe immer auf dem Bürgersteig. Mich grüßen nur die Menschen, die Hunde grüßen mich nicht. Mit dem Bus fahre ich dann durch die Landschaft nach Tschengels. Ich bin ein normaler Mensch. In der Werkstatt sind alles Künstler. Am Samstag kommen die Oberkreiner nach Prad. Nachher wird der Fußballplatz gesegnet, damit die Fußballer nicht den Rasen zertrampeln. Die OberKreiner singen: Heute schlüpfe ich aus den Hosen raus, dann schlüpfe ich in die Hose wieder rein. So soll es immer sein. Underberg hilft dir schnell über den Berg.
Georg Paulmichl
Das Lesebuch vom Georg
Veröffentlichungen:
1984, Los, Nr. 7, Sondernummer Verkürzte Landschaft
2013, Georg Paulmichl Online Archiv
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