In den Sozialinstitutionen wird die Mannigfaltigkeit des Lebens, längst zur Nebensache und die Regeln des Funktionierens zur Hauptsache erklärt. Der Imperialismus zerstörerischer Ernsthaftigkeit, der alles einholt und zum Zwecke der Vergleichbarkeit unter Regeln zwingt, scheint die Gestaltungsessenz im Raum des Sozialen zu sein.
Klassifikation, Inventar, Erfassung und Statistik sind die vorherrschenden Strategien der sozialen Praxis. Die Menschenverwaltungspädagogen behaupten zu wissen, was die Welt im Sozial zusammenhält; sie wollen das Ganze begreifen und greifen nach dem ganzen Menschen; sie geben den Insassen die Geborgenheit einer Festung (Altersheim, Behindertenwerkstätte u.s.w.) mit Sehschlitz und Guckloch.
Sie kalkulieren mit der Angst vor dem offenen Lebensgelände, vor dem Risiko der menschlichen Freiheit, die stets auch bedeutet: leben zu lernen, in den Gestaltungszonen von Versuch und Irrtum. [...] Dietmar Raffeiner
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