Georg Paulmichl

Prad in der Sommerwärme 2001

Grüße und eine Buchdanksagung vom Künstlerfreund Georg aus Prad. Du kannst gut Bücherschreiben und lesen. Vorarlberg kenne ich. Gut kenn ich Vorarlberg. In alter Jugendzeit wurde ich in Vorarlberg vom Schulstress überzogen. Im Jupident habe ich die schwere Bildungszeit überstanden. Strenge Gottesschwestern haben den Schülern den Schulstoff verteilt. Manchmal hat die Zornesbrunst die Schlagstöcke geführt. Traurige Abschiedstunden haben mich aus dem Geselligkeitsvergnügen getrieben. Die Verdrießlichkeit hat mich oft gerüttelt. Die strenge Lebensfurcht, hat mich am Riemen gezogen. Das Abscheubuch habe ich in der Erinnerung nicht zugeschlagen. Die Klosterfrauen im Jupident sind abgetreten aus den Lebensbahnen. Gott hat sie Heimgeholt zur Abmahnungserleuchtung. Aus ist das Leben im Jupident. Ein bekannter Künstler bin ich heute, kein ABC-Krieger mehr. Schluss ist die Zeit der Erziehungsberechtigung. Die Erzogenheit macht müde und schlapp. Ich bin immer noch im Einsatz im deutschen Lesezirkel. Die Deutschen mag ich gern, aber sie sind oft eine Volksradaubruderschaft. Deutsche Grölgesänge senden sie über die Urlaubslandschaft. Den Urlaub habe ich in Rimini im Strandkorb abgesessen. Italienische Krachkrawalle haben auf den Nachtstraßen gestört wie Sprachunterhaltungstuschelei. Italien ist halt ein lautes Land. Aber sonst war die Luftveränderung gut für die Körperauffrischung. Die italienische Sprache habe ich bereits im Kindesalter gefunden. Meine Mutter spricht im trentinischen Zungenschlag. Kennst du Trento? Italien ist nicht weit, es ist ein Grenzland zwischen Österreich. Nun habe ich meine Gedanken fertig. Das Pausebrot, nein der Pauseapfel wartet auf die Mundverfutterung. Der Appetit ist mir angeboren.

Grußbotschaft vom Dichter Georg Paulmichl

Georg Paulmichl, aus der Sammlung Dietmar Raffeiner